Wärmetherapie ist eine uralte Praxis, die in vielen Kulturen rund um den Globus Anwendung findet. Von der traditionellen Sauna in Finnland bis zu modernen Wärmetherapie-Techniken in der Physiotherapie – die Anwendungen sind vielfältig und die gesundheitlichen Vorteile weitreichend. In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema Wärmetherapie ein und beleuchten die verschiedenen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten dieser faszinierenden Methode. Wenn dich interessiert, wie sich Kälte auf deinen Körper auswirkt, dann haben wir dieses Thema in dem Artikel Kältetherapie für dich aufgearbeitet. Hier beantworten wir die Frage, ob Wärmetherapie bzw. die Sauna das Leben verlängern kann.
Wärmetherapie: Was ist das?
Zum Einstieg müssen wir erst einmal klären, was wir unter dem Begriff verstehen. Wärmetherapie, auch Thermotherapie genannt, ist eine Behandlungsform, bei der Wärme eingesetzt wird, um Schmerzen zu lindern, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Sie wird in verschiedenen Formen angewendet, darunter heiße Packungen, Heizkissen, Wärmelampen, Ultraschall und natürlich Saunen. Gerade Biohacker, wie Tim Ferris, nutzen verschiedene Formen von Wärme, um ihren Körper zu optimieren. Dazu aber später mehr. Zunächst einmal widmen wir uns einem Thema, dass die meisten von uns kennen. Die Sauna. Wir stellen die Sauna einmal auf den wissenschaftlichen Prüfstand und schauen uns an, was die Studien zu regelmäßigen Saunagängen sagen. Ist Sauna gesund für unseren Körper und kann die Hitze uns sogar zu einem längeren und gesünderen Leben verhelfen?
Ist Sauna gesund?
Die Frage „Ist Sauna gesund?“ lässt sich relativ eindeutig mit Ja beantworten. Solche Fragen sind in der Medizin nicht immer leicht zu beantworten, da es eine große Anzahl an Probanden und viel Zeit benötigt. Genau das haben die Wissenschaftler in dieser Studie getan. Sie haben fast 1700 Menschen für 15 Jahre beobachtet. Nachdem die Forscher andere Faktoren herausgerechnet haben, hat sich gezeigt, dass regelmäßige Saunagänge das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senken konnten. Doch wie genau wirkt Sauna sich auf unseren Körper aus?
Wusstest Du?
Finnland gilt als Geburtsland der Sauna und die Finnen lieben ihre Sauna. Auf gerade einmal 5 Millionen Einwohner kommen über 3 Millionen Saunen in Finnland. Es gibt wahrscheinlich mehr Saunen als Autos in Finnland!
Wie wirkt sich Sauna auf unseren Körper aus?
Die Hitze der Sauna löst eine Reihe von Reaktionen in unserem Körper aus. Dazu zählt auch die Aktivierung von spezialisierten Proteinen, sogenannten Hitze-Schock-Proteinen. Dazu gleich mehr. Erst einmal geben wir dir eine kurze Übersicht, welche Effekte Saunagänge auf deinen Körper haben können:
- Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit: Die Hitze in der Sauna führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, was den Blutfluss verbessert und den Blutdruck senken kann. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Saunagänger ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
- Entspannung und Stressabbau: Die Wärme fördert die Freisetzung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, die Stress reduzieren und ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens hervorrufen.
- Entgiftung: Das Schwitzen in der Sauna hilft, Giftstoffe und Schwermetalle aus dem Körper zu eliminieren. Dies kann die Haut reinigen und das Immunsystem stärken.
- Schmerzlinderung: Die durch die Wärme geförderte Durchblutung kann helfen, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen zu lindern. Besonders Menschen mit chronischen Schmerzzuständen wie Arthritis können von regelmäßigen Saunagängen profitieren.
- Verbesserung der Atemwegsgesundheit: Die feuchte Hitze in der Sauna kann helfen, die Atemwege zu öffnen und die Atmung zu erleichtern. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen mit Asthma oder chronischer Bronchitis.
Wusstest Du?
Während eines Saunaganges werden nicht nur Endorphine ausgeschüttet, sondern auch Dynorphine. Dies sind Neuropeptide, die an den Opiod-Rezeptor binden können. Dynorphine können bei einigen etwas Unwohlsein und Angespanntheit verursachen, während sie gleichzeitig dafür sorgen, dass unsere Glückshormone (die Endorphine) länger wirken. Die Kombination aus Dynorphinen und Endorphinen lässt uns nach einer Sauna entspannt und glücklich zurück.
Hitzeschockproteine – der Schlüssel zur Langlebigkeit?
Wir haben sie eben schon einmal kurz erwähnt, die Hitzeschockproteine (HSPs), welche während eines Saunabesuchs von deinem Körper produziert werden. Hinter dieser besonderen Klasse von Proteinen, die von Zellen als Reaktion auf Stressfaktoren wie Hitze, Kälte, Sauerstoffmangel und Toxine produziert werden, könnte ein wirksames Werkzeug zur Verlängerung unserer Gesundheitsspanne liegen. Hitzeschockproteine spielen eine zentrale Rolle bei der Proteinhomöostase und dem Zellschutz. Saunagänge, die eine kontrollierte und gezielte Hitzebelastung darstellen, können die Produktion dieser Proteine fördern. Wie das genau in unserem Körper funktioniert und welche molekularen Auswirkungen die Hitzeschockproteine haben, schauen wir uns jetzt mehr im Detail an.
Was sind Hitzeschockproteine?
Hitzeschockproteine sind eine Gruppe von Proteinen, die als molekulare Chaperone fungieren. Die Chaperone gehören zu unserem „Müllentsorgungssystem“. Sie helfen dabei, andere Proteine in der Zelle zu falten, zu stabilisieren und zu transportieren. Mehr über unser „Müllentsorgungsystem“ und warum es so wichtig für ein längeres Leben ist, erfährst du in unserem Artikel zur Seneszenz.
Aber zurück zu den Hitzeschockproteinen. HSPs sind in allen Zellen und Organismen vorhanden und werden in Reaktion auf verschiedene Stressbedingungen verstärkt synthetisiert. Zu den wichtigsten Hitzeschockproteinen gehören HSP27, HSP60, HSP70 und HSP90, die nach ihrem molekularen Gewicht in Kilodalton (kDa) benannt sind.
Funktionen von Hitzeschockproteinen
- Protein-Faltung und -Reparatur: HSPs unterstützen die korrekte Faltung von neu synthetisierten Proteinen und helfen, falsch gefaltete oder geschädigte Proteine zu reparieren.
- Schutz vor Proteinaggregation: HSPs verhindern die Aggregation von Proteinen, die unter Stressbedingungen dazu neigen, sich zu verklumpen, was zu Zellschäden führen kann.
- Stabilisierung von Proteinen: Sie stabilisieren Proteine und schützen sie vor Denaturierung und Abbau, besonders unter extremen Bedingungen.
- Transport von Proteinen: HSPs assistieren beim Transport von Proteinen über Zellmembranen und innerhalb der Zelle, um ihre Funktion an den richtigen Orten sicherzustellen.
- Immunsystemmodulation: Hitzeschockproteine können das Immunsystem beeinflussen, indem sie als Antigenpräsentatoren fungieren und die Immunantwort verstärken.
Saunagänge und Hitzeschockproteine
Saunagänge setzen den Körper einer kontrollierten Hitzebelastung aus, die zur Aktivierung der Produktion von Hitzeschockproteinen führt. Die Hitze aktiviert verschiedene zelluläre Stressantwortwege, darunter den Hitzeschockfaktor 1 (HSF1), der die Expression von Hitzeschockproteinen reguliert. Diese Reaktion ist Teil des natürlichen Schutzmechanismus des Körpers, um Zellen und Gewebe vor den potenziellen Schäden durch die Hitze zu bewahren. Durch die erhöhte Produktion von Hitzeschockproteinen helfen Saunagänge, die Proteinhomöostase aufrechtzuerhalten, was für die Zellgesundheit und -funktion entscheidend ist. Dadurch lassen sich viele der oben bereits genannten Vorteile von Saunagängen erklären. Hitzeschockproteine wirken sich unter anderem auf folgende Aspekte aus:
- Verbesserte Erholung und Leistungsfähigkeit: Sportler nutzen Saunagänge zur Verbesserung der Muskelregeneration und Leistungsfähigkeit. Die erhöhten HSP-Level unterstützen die Reparatur und den Aufbau von Muskelproteinen.
- Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen: Hitzeschockproteine spielen eine Rolle im Schutz von Nervenzellen und könnten somit das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson reduzieren.
- Stärkung des Immunsystems: Durch die Modulation des Immunsystems können Hitzeschockproteine die Abwehrkräfte des Körpers stärken und die Resistenz gegen Infektionen erhöhen.
- Langlebigkeit: Einige Studien deuten darauf hin, dass die regelmäßige Aktivierung von Hitzeschockproteinen durch Saunagänge zur Langlebigkeit beitragen kann, indem sie die Zellgesundheit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress verbessern.
Wie oft sollte man in die Sauna gehen?
Die Häufigkeit der Saunagänge hängt von individuellen Gesundheitszielen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Im Allgemeinen wird empfohlen, 1–3-mal pro Woche in die Sauna zu gehen, um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren. In der bereits genannten Studie war der kardioprotektive Effekt ab 2 Saunagängen pro Woche messbar. Einige Teilnehmer nutzten die Sauna auch täglich, so dass die Autoren schlussfolgerten, dass Für diejenigen, die es genießen und keine gesundheitlichen Probleme haben, auch ein täglicher Saunagang vorteilhaft sein kann
Täglich in die Sauna, gesund?
Die Frage, ob tägliche Saunagänge gesund sind, ist ein wenig komplexer. Für die meisten gesunden Menschen kann ein täglicher Saunagang durchaus positive Effekte haben, wie wir es schon davor beschrieben haben. Es ist jedoch wichtig, die eigene Reaktion auf die Hitze zu beobachten und sicherzustellen, dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, um Dehydration zu vermeiden. Auch sollte man es vermeiden mit einer Erkältung in die Sauna zu gehen. Zwar können Saunabesuche präventiv gegen Erkältungen wirken, hat es uns allerdings schon erwischt, dann ist die zusätzliche Belastung für unseren Körper oft zu viel.
Wusstest Du
In Finnland gibt es eine Gondel mit eingebauter Sauna. Allerdings ist dieses Sauna Vergnügen nicht ganz günstig. Stolze 1500 Euro zahlt man für die ganz besondere Gondelfahrt.
Sauna und Kältebäder
Eine beliebte Praxis unter Saunagängern ist der Wechsel zwischen Sauna und Kältebad. Diese Methode, bekannt als Kontrasttherapie, nutzt die Vorteile von Wärme und Kälte, um die Durchblutung zu fördern und das Immunsystem zu stärken. Nach der Hitze der Sauna kann ein Sprung in ein kaltes Tauchbecken oder eine kalte Dusche helfen, die Blutgefäße zu verengen, was wiederum den Blutfluss erhöht und die Regeneration beschleunigt. Diese Praxis kann auch das Nervensystem stimulieren und einen Energieschub geben. Der erfolgreiche Podcaster und Neurowissenschaftler Andrew Huberman nutzt diese Art von Training einmal die Woche, wobei er drei Mal für 15-20 Minuten in eine 90 Grad heiße Sauna geht. Dazwischen kühlt er sich 5 Minuten in einem Eisbad ab.
Wärmetherapie und Sauna – das gleiche?
Nachdem wir nun lange und ausführlich über die Vorteile der Sauna berichtet haben, wollen wir uns nochmal mehr der Wärmetherapie widmen. Auch wenn die Saunaanwendungen ein großer Bereich der Wärmetherapie einnehmen, gibt es noch andere Methoden, wie wir die Hitze zu unserem Vorteil nutzen können. Die gesundheitlichen Vorteile der Wärmetherapie ähneln denen der Sauna: Schmerzlinderung, verbesserte Beweglichkeit, Förderung der Heilung durch bessere Durchblutung, Entspannung und Stärkung des Immunsystems.
Wo wird Wärmetherapie eingesetzt?
Wärmetherapie wird in vielen Bereichen der Medizin und Rehabilitation eingesetzt, darunter:
- Physiotherapie: Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen, Rehabilitation nach Verletzungen und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Sportmedizin: Vorbeugung und Behandlung von Sportverletzungen, Förderung der Erholung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit.
- Rheumatologie: Linderung von Schmerzen und Steifheit bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthritis.
- Schmerzklinken: Management von chronischen Schmerzen und Förderung der Entspannung.
- Wellness und Spa: Förderung des allgemeinen Wohlbefindens, Entspannung und Stressabbau.
Wärmetherapie in der Physiotherapie
In der Physiotherapie wird die Wärmetherapie gerne eingesetzt, um verschiedene Beschwerden zu behandeln. Sie hilft, Schmerzen zu lindern, die Muskelfunktion zu verbessern und die Heilung von Verletzungen zu fördern. Zu den häufig verwendeten Methoden der Wärmetherapie in der Physiotherapie gehören:
- Heißlufttherapie: Verwendung von heißer Luft zur Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen.
- Infrarotlampen: Strahlenwärme, die tief in die Haut eindringt und die Durchblutung verbessert.
- Heißpackungen: Feuchte Wärmekissen, die auf schmerzende Körperteile aufgetragen werden.
- Ultraschalltherapie: Verwendung von hochfrequenten Schallwellen zur Erwärmung tiefer Gewebeschichten und Förderung der Heilung.
Wärmetherapie mittels Ultraschalls
Ultraschall-Wärmetherapie ist eine spezialisierte Form der Wärmetherapie, bei der hochfrequente Schallwellen verwendet werden, um tieferliegende Gewebeschichten zu erwärmen. Diese Methode ist besonders effektiv zur Behandlung von Muskelverspannungen, Sehnenentzündungen und Gelenkschmerzen. Der Ultraschall erzeugt mechanische Schwingungen, die die Durchblutung und den Zellstoffwechsel anregen, was zu einer beschleunigten Heilung und Schmerzlinderung führt.
Biohacking und die Wärmetherapie
Biohacking ist der moderne Ansatz, um die Leistungsfähigkeit des Körpers und des Geistes durch gezielte Eingriffe und Methoden zu optimieren. Wir haben dieses Thema bereits in einem ausführlichen Artikel behandelt, genauso wie die Überschneidung zu dem großen Themenbereich Longevity.
Die Wärmetherapie hat sich als eine wichtige Komponente im Bereich Biohacking etabliert. Die wichtigsten Aspekte sind dabei:
- Verbesserung der Schlafqualität Ein gut regulierter Schlaf ist essenziell für die allgemeine Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Wärmetherapie, insbesondere durch den Einsatz von Saunen oder warmen Bädern vor dem Schlafengehen, kann die Schlafqualität verbessern. Die Wärme hilft, den Körper zu entspannen und die Melatoninproduktion zu fördern, was zu einem tieferen und erholsameren Schlaf führt.
- Förderung der Muskelregeneration Nach intensiven Trainingseinheiten kann die Anwendung von Wärmetherapie die Muskelregeneration beschleunigen. Wärme erhöht die Durchblutung und fördert den Abtransport von Milchsäure und anderen Stoffwechselabfällen aus den Muskeln, was zu einer schnelleren Erholung beiträgt.
- Stimulation der mitochondrialen Funktion Mitochondrien sind die Energiezentren der Zellen. Durch Wärmetherapie, wie beispielsweise Infrarot-Saunen, kann die Funktion der Mitochondrien verbessert werden. Die Wärme erhöht die Produktion von ATP (Adenosintriphosphat), dem Hauptenergiemolekül des Körpers, was zu mehr Energie und Leistungsfähigkeit führt.
- Förderung der Entgiftung Das Schwitzen in einer Sauna hilft dem Körper, Giftstoffe und Schwermetalle auszuscheiden. Diese Entgiftung ist ein wichtiger Aspekt im Biohacking, da ein sauberer, toxinfrei Körper besser funktioniert und weniger anfällig für Krankheiten ist.
- Optimierung der Hormonfunktion Regelmäßige Saunagänge können die Produktion und Regulation verschiedener Hormone, einschließlich Wachstumshormone und Endorphine, positiv beeinflussen. Dies trägt zu einer verbesserten Stimmung, höherer Energie und einer besseren allgemeinen Gesundheit bei.
Biohacker und ihre Methoden zur Wärmetherapie
Verschiedene prominente Biohacker haben die Vorteile der Wärmetherapie erkannt und in ihre täglichen Routinen integriert. Hier sind einige Beispiele:
Dave Asprey, der Gründer der Bulletproof-Diät und ein führender Biohacker, schwört auf regelmäßige Saunagänge und Infrarot-Therapie. Er nutzt diese Methoden, um seine körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern, Stress abzubauen und seine allgemeine Gesundheit zu verbessern.
Michael Greve, ein weiterer bekannter Biohacker, integriert Saunagänge und Wärmetherapie in seinen Lebensstil, um die Regeneration zu fördern und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen. Greve betont die Bedeutung der regelmäßigen Nutzung von Saunen zur Unterstützung der Entgiftung und Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Andreas Breitfeld ist ein begeisterter Saunagänger und hat auch eine in seinem Biohacking Labor in München stehen. Am liebsten kombiniert er die Effekte der Wärmetherapie mit einem Eisbad oder einem Besuch in der Kryokammer.
Dr. Andrew Huberman ein Neurowissenschaftler, hat Protokolle für gezielte Wärmetherapie entwickelt, um die kognitive Funktion und die Stressbewältigung zu verbessern. Er empfiehlt spezifische Wärmeanwendungen, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu steigern.
Tim Ferris, der Autor von “Der 4-Stunden-Körper” und „Die 4-Stunden Woche“, nutzt Wärmetherapie als Teil seines umfassenden Ansatzes zur Selbstoptimierung. Ferris betont die Vorteile von Saunagängen zur Verbesserung der Erholung und zur Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.
Wärmetherapie und Biohacking: Anwendungen und Vorteile
Neben der klassischen Sauna, gibt es noch weitere Anwendungsgebiete für die Wärmetherapie:
Wärmetherapie für den Rücken Rückenschmerzen sind ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft. Wärmetherapie kann hier eine wirksame Lösung bieten. Durch die Anwendung von Wärme auf den Rücken können Muskelverspannungen gelöst, die Durchblutung verbessert und Schmerzen gelindert werden. Heizkissen, warme Bäder und Infrarotlampen sind effektive Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen. Eine weitere Methode ist der Einsatz von Capsaicin haltigen Cremes oder Pflastern. Capsaicin ist das Molekül, welche für die Schärfe in Chilis sorgt.
Fango Wärmetherapie Fango, ein mineralreicher Schlamm, der erhitzt und auf den Körper aufgetragen wird, ist eine beliebte Form der Wärmetherapie. Fango-Wärmetherapie wird häufig in der Physiotherapie und in Spa-Behandlungen eingesetzt, um Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu verbessern und die Heilung zu fördern. Die mineralischen Inhaltsstoffe des Schlamms tragen zusätzlich zur Entgiftung und Heilung des Körpers bei.
Ultraschall-Wärmetherapie Die Ultraschall-Wärmetherapie ist eine fortschrittliche Methode, bei der hochfrequente Schallwellen verwendet werden, um tiefere Gewebeschichten zu erwärmen. Diese Methode ist besonders effektiv zur Behandlung von Muskelverspannungen, Sehnenentzündungen und Gelenkschmerzen. Der Ultraschall erhöht die Durchblutung und den Zellstoffwechsel, was die Heilung beschleunigt, und Schmerzen lindert.
Infrarot-Saunen Infrarot-Saunen sind eine moderne Variante der traditionellen Sauna, die Infrarotstrahlen verwenden, um den Körper zu erwärmen. Diese Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und bieten eine effektive Möglichkeit zur Entgiftung, Schmerzlinderung und Verbesserung der allgemeinen Gesundheit. Infrarot-Saunen sind besonders beliebt bei Biohackern aufgrund ihrer Fähigkeit, die mitochondrialen Funktionen zu verbessern und die Energieproduktion zu steigern.
Fazit
Wärmetherapie, in all ihren Formen, bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die von der Linderung von Schmerzen bis zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens reichen. Saunagänge und andere Wärmetherapie-Methoden sind wertvolle Werkzeuge zur Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit. Wir können viele dieser Methoden zu Hause anwenden, was es leichter macht sie in unseren Alltag zu integrieren. Ob sie das Leben verlängern, ist noch nicht ganz geklärt, sie können aber für ein besseres Wohlbefinden sorgen und allein das ist schon ein Gewinn.
Die Einbeziehung regelmäßiger Wärmetherapie in den Alltag kann nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch dazu beitragen, langfristige Gesundheitsprobleme zu verhindern. Ob durch die entspannende Hitze einer Sauna, die gezielte Anwendung von Heizkissen oder innovative Methoden wie Ultraschall-Wärmetherapie – die Möglichkeiten sind vielfältig und die Vorteile zahlreich.
Quellen
- Iguchi, Masaki et al. “Heat stress and cardiovascular, hormonal, and heat shock proteins in humans.”Journal of athletic trainingvol. 47,2 (2012): 184-90. Link
- Leppäluoto, J et al. “Endocrine effects of repeated sauna bathing.”Acta physiologica Scandinavicavol. 128,3 (1986): 467-70. Link
- Podstawski, Robert et al. “Endocrine Effects of Repeated Hot Thermal Stress and Cold Water Immersion in Young Adult Men.”American journal of men’s healthvol. 15,2 (2021): 15579883211008339. Link
- Laukkanen, Tanjaniina et al. “Sauna bathing is associated with reduced cardiovascular mortality and improves risk prediction in men and women: a prospective cohort study.”BMC medicinevol. 16,1 219. 29 Nov. 2018, Link
- Laukkanen, Tanjaniina et al. “Sauna bathing is inversely associated with dementia and Alzheimer’s disease in middle-aged Finnish men.”Age and ageingvol. 46,2 (2017): 245-249. Link
- Podvin, Sonia et al. “The Emerging Role of Spinal Dynorphin in Chronic Pain: A Therapeutic Perspective.”Annual review of pharmacology and toxicologyvol. 56 (2016): 511-33. Link
- https://ich.unesco.org/en/RL/sauna-culture-in-finland-01596
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