Spermidin, ein natürlich vorkommendes Polyamin, das in unserem Körper und in verschiedenen Lebensmitteln gefunden wird, hat in den letzten Jahren aufgrund neuerer Studienergebnisse an Bedeutung gewonnen. Die Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass eine höhere Spermidinaufnahme bzw. eine spermidinreiche Ernährung mit einer verringerten Sterblichkeit assoziiert ist. Außerdem lassen die Tierexperimente darauf hoffen, dass Spermidin ein potentes Mittel für die Herzgesundheit ist.
In diesem Artikel werden wir tiefer in das Thema Spermidin eintauchen, seine Vorteile und möglichen Nebenwirkungen diskutieren und klären, was passiert, wenn es zu einer Überdosierung kommt.
Kurze Einführung in Spermidin
Spermidin ist ein Polyamin, eine Art von Molekül, das in allen lebenden Organismen vorkommt. Es wurde ursprünglich im menschlichen Sperma entdeckt, daher der Name, aber es ist auch reichlich in anderen Körperzellen sowie in verschiedenen Lebensmitteln vorhanden, darunter Weizenkeime, Sojabohnen, reife Käsesorten und bestimmte Arten von Obst und Gemüse. Mehr dazu findest du in unserem Artikel zu Spermidin in Lebensmitteln.
Auf zellulärer Ebene spielt Spermidin eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der zellulären Funktion. Eine seiner wichtigsten Funktionen ist die Unterstützung eines Prozesses namens Autophagie. Autophagie ist ein natürlicher Reinigungsprozess, bei dem Zellen beschädigte Komponenten abbauen und recyceln, um die Zellfunktion zu optimieren und das Überleben der Zelle zu gewährleisten. Im Alter kommt es zur Veränderung der Autophagie. Diese Beeinträchtigung zählt zu den Hallmarks of Aging, einer Gruppe von zellulären Prozessen, die das Altern auf molekularer Ebene erklären.
Spermidin Nebenwirkungen
Bislang sind keine schwerwiegenden Spermidin Nebenwirkungen berichtet worden.
Es könnten jedoch bei der Einnahme von Spermidin Nebenwirkungen auftreten wie:
- Kopfschmerzen
- Herzklopfen
- Erbrechen
- Durchfall
- Allergien
- hypertensive Krisen
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Nebenwirkungen selten sind und in der Regel nur auftreten, wenn Spermidin in extrem hohen Mengen aufgenommen wird.
Die empfohlene Höchstmenge von Spermidin liegt bei sechs Milligramm pro Tag. Solange diese Menge nicht überschritten wird, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Um mögliche Spermidin Nebenwirkungen zu minimieren, solltest du immer die empfohlene Dosierung einhalten und Spermidin vorzugsweise durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung aufnehmen.
Spermidin Überdosierung – mögliche Symptome und Folgen
Eine Spermidin Überdosierung kann auftreten, wenn mehr als die empfohlene Höchstmenge von 6 mg pro Tag eingenommen wird.
Die genauen Symptome und Folgen einer Überdosierung sind nicht gut dokumentiert, da Spermidin im Allgemeinen als sicher eingestuft wird und bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gemeldet wurden.
Wenn eine Spermidin Überdosierung vermutet wird, ist es am besten, sofort einen Arzt, eine Ärztin aufzusuchen. Es ist auch wichtig, die Einnahme von Spermidin zu stoppen, bis weitere medizinische Beratung eingeholt werden kann.
Unser Fazit zu Spermidin Nebenwirkungen
Spermidin, ein natürlich vorkommendes Molekül, ist ein vielversprechendes Molekül in der Langlebigkeitsforschung und hat bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gezeigt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass eine Spermidin Überdosierung zu unerwünschten Symptomen führen kann.
Obwohl diese Symptome selten sind und normalerweise nur bei extrem hohen Dosen auftreten, ist es immer ratsam, die empfohlene Tagesdosis von 6 mg nicht zu überschreiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spermidin ein Bestandteil einer gesunden Ernährung sein kann, aber wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln sollte es mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der empfohlenen Dosierungen verwendet werden.
Quellen
Literatur:
- Eisenberg, T., Abdellatif, M., Schroeder, S., Primessnig, U., Stekovic, S., Pendl, T., . . . Madeo, F. (2016). Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine. Nature Medicine, 22(12), 1428-1438. Link
- Eisenberg, T., Knauer, H., Schauer, A., Büttner, S., Ruckenstuhl, C., Carmona-Gutierrez, D., … Madeo, F. (2009). Induction of autophagy by spermidine promotes longevity. Nature Cell Biology, 11(11). Link
- Madeo, F., Eisenberg, T., Pietrocola, F., & Kroemer, G. (2018). Spermidine in health and disease. Science, 359(6374). Link
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