Was ist Pyrrolochinolinchinon?
Pyrrolochinolinchinon oder kurz PQQ wurde bereits 1979 in Bakterien entdeckt und 2003 als wichtiger Cofaktor in Stoffwechselprozessen bei Säugetieren erkannt. Cofaktoren bzw. Coenzyme sind für biochemische Prozesse im menschlichen Körper unerlässlich und unterstützen Enzyme bei ihrer katalytischen Wirkung.
PQQ soll eine wichtige Rolle beim Abbau der Aminosäure Lysin spielen, im Rahmen von Redox-Prozessen. Bei diesen chemischen Vorgängen findet eine Wasserstoff-Übertragung statt. Das japanische RIKEN Brain Science Institut hat PQQ bereits als Vitamin anerkannt, da es sich um eine organische Verbindung handelt, die in kleiner Menge benötigt wird und vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann. PQQ muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden.
Es wird als Cofaktor der Dopaminhydroxylase verwendet, bei dem Dopamin in Noradrenalin katalysiert wird. Forschungsergebnisse zeigten, dass Mäuse, bei PQQ-armer Ernährung langsamer wuchsen, ein geschwächtes Immunsystem und schlechte Haut hatten. Ebenso stellte sich bei diesen ein vermindertes Reproduktionsverhalten ein. Laut japanischem Forschungsleiter Tadafumi Kato soll die Substanz beim Menschen ähnliche Funktionen aufweisen. PQQ wirkt allgemein Zellschäden entgegen und bei deren Behandlung unterstützend.
Wo kommt Pyrrolochinolinchinon vor?
PQQ, welches ebenso unter der Bezeichnung Methoxatin zu finden ist, wird auf Grund seiner wasserlöslichen Eigenschaft dem Vitamin-B-Komplex zugeordnet. Es kommt in verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten vor. Die Bildung entsteht durch unterschiedliche Bakterienarten, wobei Tiere und Menschen diese Substanz nicht selbst herstellen können. Wie Ubiquinol und CoQ10 ist es ein hochaktives Coenzym, das auf den Energiestoffwechsel einwirkt. Wir finden PQQ in geringen Mengen in unserer Nahrung. Im Besondern in fermentierten Produkten wie grüner Tee, Kiwi, Papaya, Petersilie, Spinat, „Natto“ (japanisches Gericht aus fermentierten Sojabohnen, enthält Nattokinase) oder auch in der Muttermilch.
Welche Funktionen hat PQQ im menschlichen Körper?
Es unterstützt als essenzieller Nährstoff das Enzym Dopamin-β-Hydroxylase (DBH) zur Synthese von Noradrenalin. Es ist eines der wichtigsten Hormone im zentralen Nervensystem und dem sympathischen Nervensystem. Medizinisch wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass PQQ an der lebensnotwendigen Aufspaltung von Lysin und der einhergehenden Erhaltung der Muskelfunktion beteiligt ist. Lysin ist eine Aminosäure, die unter anderem für den Muskelaufbau benötigt wird. PQQ ist an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt und besitzt die Fähigkeit Mitochondrien zu reparieren beziehungsweise neu zu bilden.
Mitochondrien sind Zellorganellen, die für die Produktion von Energie zuständig sind. Energie wird aus der Nahrung für uns nutzbar gemacht, in dem Mitochondrien Adenosintriphosphat (ATP) bilden. In den Muskelzellen finden wir sehr viele dieser Zellorganellen, da Muskelarbeit ein hohes Maß an Energie benötigt. Als hocheffektives Antioxidans wird PQQ in wissenschaftlichen Studien im Zusammenhang mit der Heilung von Hautschäden beschrieben. Auch bezüglich der weiblichen und männlichen Fruchtbarkeit wurden in medizinischen Studien positive Effekte von PQQ beobachtet.
Vorteile von einer Nahrungsergänzung mit PQQ
Pyrrolochinolinchinon ist recht neu auf dem Markt und findet in der Fitnessindustrie stetige Beliebtheit auf Grund seiner energiesteigernden und stark antioxidativen Wirkung. Gezielte Supplementierung unterstützt die Zellgesundheit.
- Hoch wirksames Antioxidans
- Stärkung der Mitochondrien, dadurch mehr Energie beim Training
- Entzündungshemmend
- Verbesserung der Gehirnfunktion durch bestimmte Nervenwachstumsfaktoren
- Verbesserung des Fettstoffwechsels
- Verbesserung des Schlafes
- Verlangsamung des Alterungsprozesses
- Förderung kardiovaskulärer Gesundheit
- Mögliche positive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau
Pyrrolochinolinchinon & Longevity
In einer Studie mit dem Fadenwurm Caenorhabditis elegans wurde festgestellt, dass PQQ die Lebensdauer des Wurms verlängern könnte, möglicherweise durch seine Wechselwirkung mit Autophagie und Insulin/IGF1-Signalgebung.
Quellen
Literatur:
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37214340/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36658601/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37215170/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37077928/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2555337/
- https://www.nature.com/articles/nature03324
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35340329/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34647561/
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