Wie wir bereits wissen ist Nicotinamid Mononukleotid ein Vitamin B3-Derivat. Als direkter Vorläufer von NAD+ bildet NMN einen integralen Baustein für die Energieherstellung der Zelle. Zusätzlich wirkt das Molekül unterstützend auf die Stressbewältigung und das zelluläre Überleben durch Aktivierung von Enzymen namens Sirtuine. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse werfen bekanntlich immer neue Fragen auf. Auf eben solche Fragen, wie die korrekte Dosierung von NMN oder ob NMN überhaupt in der Natur vorkommt, möchte eine Studie von Mills und KollegInnen die richtigen Antworten finden:
NMN – Natur pur
In dieser Studie fand man heraus, dass tatsächlich einige alltägliche Lebensmitteln Nicotinamid Mononukleotid enthalten. Folgende Tabelle fasst die Nahrungsmittel und ihrer unterschiedlichen Anteile von reinem NMN zusammen. Nicotinamid Mononukleotid kommt in nennenswerten Mengen in Edamame, Brokkoli und Gurke, also vor allem Gemüsesorten, vor. Ebenso reich an NMN sind Früchte wie Avocados oder Tomaten und sprechen wiederum für eine vegetarische Ernährung. Beim Fleisch oder bei den Meeresfrüchten sieht dabei die NMN-Portion relativ karg aus. Wer also auf der grünen Welle reitet, hat NMN in größeren Mengen auf seinem Teller.
Nahrungsmittel | Menge NMN (mg pro 100g Lebensmittel) |
---|---|
Edamame/Sojabohnen | 0,47 – 1,88 |
Brokkoli | 0,25 – 1,12 |
Gurke (Samen) | 0,56 |
Gurke (Schale) | 0,65 |
Kohl | 0,00 – 0,90 |
Avocado | 0,36 – 1,60 |
Tomaten | 0,26 – 0,30 |
Pilze | 0,00 – 1,01 |
Rohes Rindfleisch | 0,06 – 0,42 |
Garnelen | 0,22 |
Der Weg zur richtigen Dosis
Das Hauptziel der erwähnten Studie war herauszufinden, ob die Langzeiteinnahme von NMN einen präventiven Effekt auf den physiologischen Alterungsprozess hat und dabei die NMN Dosierung herauszufinden. Dabei wurden Mäuse über einen Zeitraum von 12 Monaten mit NMN gefüttert. Die Tiere bekamen täglich entweder 100 mg oder 300 mg NMN pro Kilogramm Körpergewicht. Während der Zeitperiode wurden unterschiedliche Tests zur Kontrolle der Toleranz und Wirkung durchgeführt. Die Studie stellte fest, dass NMN bemerkenswerterweise effektiv den altersbedingten Rückgang in Mäuse milderte. Ohne offensichtliche Toxizität oder schädliche Nebenwirkungen unterdrückte NMN altersassoziierte Gewichtszunahme, verbesserte den Energiestoffwechsel sowie die Insulinsensitivität, förderte körperliche Aktivität und Sehvermögen. Diese wissenschaftlich belegten Effekte könnten für das prophylaktische und therapeutische Potenzial von NMN sprechen. Es stellt sich nur mehr die Frage, ab welcher Dosis ähnliche Wirkungen bei uns Menschen zu erwarten wären? Kann man so einfach die NMN Dosierung der Mäuse auf uns Menschen übernehmen?
Hoffnung für eine mögliche Dosierung
Klingt schwieriger als erwartet: Der Trick ist dabei, die Körperoberfläche der Maus auf die Dimension eines Menschen zu projizieren. Anhand des unterschiedlichen Oberflächenprofils kann man die Dosierung für einen Menschen leicht berechnen. Da bereits bei Mäusen mit einer täglichen Dosis von 100 mg/kg NMN Effekte auftraten, stellten Mills und KollegInnen die Annahme auf, die äquivalente Dosis könnte bei Menschen ebenso Wirkung zeigen. Die adäquate Dosierung würde demnach einer Menge von ca. 8 mg/kg/Tag beim Menschen entsprechen. Das wären beispielsweise 560 mg NMN pro Tag bei einer erwachsenen Person mit 70 kg. Stellen dir vor, dafür müsste man mehr als 50 kg Brokkoli verspeisen, um dieselbe Menge zu erreichen! Zum Glück bleibt uns das erspart.
Mit folgender Formell kann man ganz einfach die persönliche Mindestdosis an Nicotinamid Mononukleotid berechnen:
8 × Körpergewicht (in kg) = tägliche Mindestdosis von NMN (in mg)
Es sollte jedoch beachtet werden, dass es sich hierbei lediglich um die Annahmen von Mills und KollegInnen und nicht um eine Dosisempfehlung handelt. Um diese Annahme zu bestätigen und zu bewerten, sind weitere prospektive Studien nötig. Ausschließlich wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungen am Menschen ermöglichen konkrete Rückschlüsse auf eine empfohlene Dosis.
Quellen
Literatur
Mills, K. F., Yoshida, S., Stein, L. R., Grozio, A., Kubota, S., Sasaki, Y., Redpath, P., Migaud, M. E., Apte, R. S., Uchida, K., Yoshino, J., & Imai, S. I. (2016). Long-Term Administration of Nicotinamide Mononucleotide Mitigates Age-Associated Physiological Decline in Mice.Cell metabolism,24(6), 795–806.
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